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Wie oft bekam ich früher von meiner Mutter zu hören, "Du bist ein Träumerchen" und in der Tat flüchtete ich schon als Kind in meine eigenen "Traumwelten". Diese erlaubten mir kleine Auszeiten von einem Alltag, der aus Disziplin, Pflichten, Schule und einer eher rationalen Weltsicht bestand. Es wurde nicht gern gesehen, wenn man sich in "Fantastereien" verstrickte und sich noch dazu bekannte, mehr zwischen Himmel und Erde zu erahnen, als die Wissenschaft bekundete. Kurzum musste ich mitunter einfach funktionieren, denn die Erziehung war durchaus streng und es gab wenig Platz und Raum für persönliche Visionen, die nicht selten als Hirngespinste abgetan wurden …
Während dieser Zeitspanne fuhren wir das erste Mal nach Bayern in den Urlaub. Als Teenager fand ich natürlich "Wandern" in den Bergen mehr als langweilig und selbst ein Besuch in München konnte mich nicht richtig begeistern. Als dann jedoch die Besichtigung von Schloss Linderhof auf dem Programm stand und ich
unter anderem die blaue Grotte sah, war ich fasziniert. Gespannt hörte ich, dass die Lichttechnik von der Firma Siemens & Halske installiert wurde, nicht ahnend, dass ich später fast 20 Jahre für sie arbeiten würde. Völlig beeindruckt war ich jedoch von dem sogenannten "Märchenkönig." In gewisser Weise fühlte ich mich mit ihm verbunden, denn auch er war ein "Träumer" …
Als König mit militärischen Ambitionen und politischer Stratege, war er sicher nicht sehr erfolgreich, galt seine Liebe doch der Musik, Kunst, Architektur und Poesie. Zu Lebzeiten als "Fantast" degradiert, schuf er Kunstwerke und war Mäzen. Er finanzierte Wagner und seine Opern, entwickelte Fluggeräte, und ließ Schlösser bauen, die Gäste aus aller Welt in ihren Bann ziehen. Allein Neuschwanstein verzeichnet in der Hauptsaison 7.000 Besucher pro Tag. Das Land Bayern kann sich heute über sprudelnde Einnahmen der Schlösserverwaltung freuen, wenngleich im Juni 1886 Minister aus München, den König für geisteskrank erklärten und absetzten. Bis heute ist der Mythos des "Märchenkönigs" ungebrochen, zumal sein Tod für zahlreiche Spekulationen sorgte. Für mich stellt sich die Frage, wie ein kräftiger Mann, der 1.91 Meter groß war und als guter Schwimmer galt, in gerade mal 80 Zentimeter flachem Uferwasser ertrinken konnte …
Die Wittelsbacher sind jedenfalls nicht daran interessiert, die genaue Todesursache aufzuklären. Zu verstehen ist es, denn der magische Zauber könnte so zerstört werden, der sogar in Musicals auflebt. Befand nicht König Ludwig selber schon: "EIN EWIG RÄTSEL WILL ICH BLEIBEN MIR UND ANDEREN."
Mit meinem Blog-Artikel möchte ich Sie ermutigen, an Ihre Träume zu glauben! Schenken Sie Ihren Träumen Beachtung. Vertrauen Sie ihren Ideen und Visionen. Lassen Sie sich nicht abbringen, wenn ihre Seele und Ihr Herz von einer Sache überzeugt ist. Horchen Sie in Ihr Innerstes und lauschen Sie den Botschaften, die Sie erhalten. Das können natürlich auch nächtliche Nachrichten, eben die Träume sein …
Was wäre die Welt ohne Träumer, Vordenker und Poeten? Jedes Universal Genie hatte zuerst die Idee im Kopf und jeder bahnbrechende Fortschritt fängt mit dem "Träumen" an. Übrigens lässt sich das heute gut, denn ein Vollmond in den Fischen sorgt für eine romantische und verträumte Stimmung. Ich bin überzeugt, meine Mutter wäre stolz, wenn Sie wüsste, dass ich als "Träumerchen" Geschichten schreibe und vielleicht so manchen Leser damit erfreue. Bestimmt weiß sie es, denn es gibt ja zwischen Himmel und Erde mehr als wir ahnen …
Eure Karin Biela
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Brigitte (Sonntag, 26 August 2018 06:34)
Schoener Text :-) liebe Kari n du schreibst wunderschoen
Fritz Rihs (Sonntag, 26 August 2018 06:42)
Eine schöne und lebensbildende Erinnerung, liebe Karin. Vor vielen, vielen Jahren besuchte ich Neuschwanstein und war hingerissen. Träume sind es, die uns die Realität bunt sein lassen.
Franziska Bauer (Sonntag, 26 August 2018 11:29)
Was wären wir ohne unsere Träume? Unsere Träume, der Stille wunderbare Frucht?
Der Stille wundersame Frucht
Wenn in den späten Abendstunden
der müde Tag sein Haupt zur Ruhe bettet
und Schatten wachsen lässt an den Fassaden,
die dann, der Nacht entgegen, still ins Dunkel schmelzen,
entgleiten die Gedanken nach und nach
den Fesseln des Bewusstseins
und wandeln sacht zu Träumen sich,
die freudig ihre Flügel breiten und sodann
im Aufwärtsschweben das Alltägliche verlassen,
wobei sie zur Vision es überhöhen,
und, was unmöglich dünkt im Wachsein,
im Taumbild möglich werden lassen.
So speist die stille Nacht den Tag
aus dem geheimen Quell des Schöpferischen,
das unerschöpflich in uns schlummert,
und als der Stille wundersame Frucht
sich nur im Traum uns oft erschließt.
Drum schlafe wohlgemut und träume kühn
und bau’ gezielt an einer bess’ren Welt,
sobald vom Schlafe du erwacht.
(Franziska Bauer, Dezember 2015)
Monika Ihlow (Montag, 14 März 2022 05:19)
Wundervoll liebe Karin Biela.
Sehr interessant �